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sag mal...
da hast Du ja was vor ;-) hing gerade in der web-site fest......
Belleeer - 24. Dez, 00:20

Genie und Wahnsinn (Teil 2 Walter Jens)

Genie und Wahnsinn
Wer viele Fachkenntnisse besitzt, egal in welcher Wissenschaft oder Kunst, muss als Intellektueller oder Künstler nicht zwangsläufig auch sehr moralisch sein. Ein Salvador Dali mag ein sehr guter Künstler gewesen sein, aber menschlich war er ein Wrack, eine gestörte Persönlichkeit. Bei Walter Jens war es wohl eher die jugendliche Naivität und persönliche Unausgereiftheit. Seine Angst vor öffentlicher Demütigung, hat ihn wohl davor gewahrt, öffentlich aufrichtig zu bekennen und einzugestehen, einen Fehler gemacht zu haben. So ist es mit der Wahrheit. In dieser Beziehung mag Kant mit seiner rigorosen Forderung, immer bei der Wahrheit zu bleiben, recht gehabt haben. Walter Jens blieb Zeit seines Lebens der Öffentlichkeit, der eigenen Familie und sich selber schuldig, für seinen Fehltritt einzustehen. „Ich war kein Widerstandskämpfer, ich war in der Hitler-Jugend, ich war 19." Da spricht eindeutig zu wenig Reue aus solchen Worten. Die Leute interessiert nicht vordergründig, ob er damals im Alter von 19 Jahren aus innerster Überzeugung in die NSDAP eingetreten ist, oder ob es eher ein Mitläuferübergang von der HJ zur NSDAP war. Wer aufrichtig zu dem stehen kann, was er falsch gemacht hat, kann darauf hoffen, dass einem verziehen wird. Denn auch wenn es stimmt, dass Jens in einer Versammlung der Hitler-Jugend ein Wisch unterschrieben hat, dass ihn zum Mitglied der NSDAP gemacht hat, steht es außer Zweifel, was für eine politische Gesinnung er damals gehabt hat. Er war bestimmt kein extremer Faschist, genauso wenig wie ein verlässlicher Antifaschist. Für den Gang nach Canossa war Walter Jens leider weder fähig noch willig. Seine Frau konnte ihm in dieser Beziehung überhaupt nicht helfen, da sie auch vorbelastet war. Die Frau von Walter Jens, Inge Jens, war in ihrer Jugend beim Bund Deutscher Mädel. Und später als Jugendliche BDM-Führerin. Als Kind hätte sie Hitler aus nächster Nähe erlebt, und sich auch kurz mit ihm unterhalten, worauf sie damals sehr stolz war. Die Beweggründe ihres Vaters, der SS beizutreten, versucht sie erst gar nicht richtig zu verstehen, weil sie das für eine sehr intime Gelegenheit hält.

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Zuletzt aktualisiert: 24. Mai, 00:49

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