James Bain verlor am 23. März 1974 seine Freiheit, weil er einen Minderjährigen vergewaltigt haben soll. Obwohl er ein Alibi für die Tatzeit hat und nicht vorbestraft ist, wird er aufgrund der Falschaussage eines neunjährigen Jungen, der ihn als seinen Entführer und Vergewaltiger identifiziert, für schuldig gesprochen. Laut der
SZ ist der 54-Jährige "der 248. unschuldig Inhaftierte, der in den USA nach einer Erbgutprobe freigesprochen wurde".
Seit 2001 erlaubt ein neues Gesetz in Florida die Untersuchung alter Kriminalfälle mit Hilfe von DNS-Tests. Zu Bains Glück wurde die Unterhose des Jungen 30 Jahre lang aufbewahrt. Bain beantragt viermal erfolglos einen DNS-Test. Erst mit Hilfe von Seth Miller, einem Anwalt, der für das Innocence Project, eine US-Organisation, die sich um die Aufklärung von Justizirrtümern bemüht, öffnen sich die die Gefängnistore für Bain am 17. Dezember 2009, nachdem ein staatliches Labor die Unterhose des vergewaltigten Jungen untersucht und zu dem Ergebnis kommt, dass Bain nicht der Täter ist. Das Rechtssystem in den USA zeigt auf bittere Art und Weise, wie schlimm es für jemanden sein kann, wenn im Zweifel gegen den Angeklagten entschieden wird.
Einziger Wermutstropfen: James Bain bekommt 1,75 Millionen Dollar für 35 Jahre Knast. Für wie viele Jahre würden sie in Knast gehen für 50 000 Dollar im Jahr?
Lässt sich das Unrecht, dass James Bain erfahren hat, dadurch wieder gut machen? Wer trägt die Schuld daran? Würden Sie dem Neunjährigen und seinem Onkel ihre Falschaussage verzeihen? James Bain hat es angeblich vor. Bin mal gespannt darauf
Nachtrag
philosoph007 - 4. Feb, 11:16